Einer der schönsten Orte in Heidelberg, ein Hort der Ruhe abseits vom touristischen Trubel, ist der Botanische Garten im Neuenheimer Feld. Die Wurzeln des Botanischen Gartens gründen bis ins Jahr 1593 und damit ist er nicht nur der drittälteste Botanische Garten Deutschlands, sondern auch nur einige Jahrzehnte jünger als der älteste überhaupt (Padua, 1545).
Ursprünglich als Heilpflanzen-Garten (Hortus medicus) von Henricus Smetius angelegt, wanderte der Botanische Garten über verschiedene Standorte und ist an seinem jetzigen Ort seit dem Jahr 1915 beheimatet. Leider nicht unbedroht, weil baulich wuchernde Universität und Verkehrstrassen in der Nachbarschaft immer wieder Begehrlichkeiten zur Verwendung des knappen Raums wecken.
Der heutige Bestand des botanischen Gartens wurde weitgehend nach 1945 aufgebaut, der Vorgängergarten fiel gegen Kriegsende noch letzten Bombenabwürfen zum Opfer. Heute finden sich um 10.000 Pflanzen im Botanischen Garten, der größte Teil davon in Gewächshäusern. Zu den bedeutenden Sammlungen gehören Tropische Orchideen, Bromelien und Sukkulenten. Spezialbereiche, wie die Sukkulenten Madagaskars gehören zu den größten Sammlungen Europas. Der gesamte Pflanzenbestand des Botanischen Gartens ist in einer Garten-Datenbank dokumentiert.
Im Freiland wurde ein wunderbarer und vielseitiger Garten geschaffen. Dort finden sich unter anderem verschieden exotische Bäume und Pflanzen, die thematisch als Systemgarten angelegt sind. Beispielsweise in einem Japan-Bereich, in dem viele ostasiatische Stauden Gehölze zu finden sind, aber auch ökologisch-geobotanische Abteilungen. Hier sind verschiedene Landschaften und ihre Flora angelegt. Es finden sich unter anderem ein „Alpinum“, ein „Hochmoor“ oder eine „Farnschluch“. Im Bereich eines großen Teichs tummelt sich auch die Fauna in Form von Fröschen, die sich vor allem im Frühsommer lautstark bemerkbar machen.
Auch bei kühleren Temperaturen lohnt sich der Besuch de Botanischen Gartens. Der größte Teil des Pflanzenbstandes befindet sich schließlich in den Gewächshäusern, die teilweise unter Denkmalschutz stehen. Besonders schön ist das Victoriahaus, in dem tropische Sumpf- und Wasserpflanzen gezeigt werden. Die Victoria-Seerose mit ihren riesigen Schwimmblättern ist eine besondere Attraktion.
| Gartenführer durch den Botanischen Garten (PDF)
Hallo Frank,
sehr interessant, ich habe einiges gelernt. Man kann im Botanischen Garten auch prima fotografieren, da kommen auch Fotografen voll auf ihre Kosten. : ) Und das, wie du schreibst, das gesamte Jahr über.
Liebe Grüße
Kristin